Kurs
Systemisch fundierte beraterische Grundhaltung im eigenen Denken und Handeln
Systemisches Verständnis von Wirklichkeit und dessen Anwendung in der Beratung
Kompetenz, Organisationen als selbstreferentielle, komplexe Systeme zu verstehen
Differenzierte methodische Fertigkeiten zur Beratung in sozialen Systemen
Fähigkeit, nachhaltige Prozesse der Kulturveränderung zu coachen
Haltungsgebundenes eigenes Profil und Standing als Coach
Organisationswissenschaftliche und theologische Perspektiven verknüpfen
Die eigene Organisation als relevanten Kontext beraterischen Handelns verstehen
Coaching und Beratung auf dem Markt und/oder in der eigenen Organisation präsentieren
Eine ausführliche Darlegung der Lernziele mit Indikatoren und Evaluation findet sich in der ausführlichen Kurskonzeption.
Präsenzmodule
Kern der Weiterbildung sind neun Module á vier Tage (Beginn und Ende jeweils am Mittag). Die Module dienen der Vermittlung der theoretischen und konzeptionellen Inhalte, dem Training als Coach und der Selbsterfahrung in der Kursgruppe.
E-Learning-Module
In drei Modulen werden Basis-Tools in Projektmanagement, Sozialraumanalyse sowie Moderation und Großgruppenmethoden vermittelt, die im Kontext von Organisationen benötigt werden. Sie sind für selbstorganisierte Gruppenarbeit und/oder Selbststudium angelegt. Sie beinhalten Praxisanteile. Sie werden im Kurs ausgewertet.
Beratungsprozesse
Die Teilnehmer:innen werden im Verlauf des Kurses
- in einer Beratung hospitieren,
- drei Beratungsprozesse eigenverantwortlich als Coach durchführen,
- mindestens ein Prozess ist frei akquiriert,
- ein Coaching-Profil erarbeiten und darstellen.
Supervision zum Beginn der Weiterbildung
Zum Start der Weiterbildung, vor Beginn der Module (spätestens bis zum zweiten Modul) finden 5 Sitzungen á 90 Minuten Einzelsupervision bei einer:einem DGfC, DGSv, DGfP, SG o.Ä. zertifizierten Supervisor:in statt.
Die Supervision dient der Beschäftigung mit folgenden Themen:
• Bedeutung der Weiterbildung in der eigenen Lebens- und Arbeitsgeschichte/Karriereplanung
• Art und Stärke der Motivation für die Weiterbildung, insbesondere Investitions-, Verände-rungs- und Lernbereitschaft
• Erarbeiten einer persönlichen Zielsetzung und daraus folgend persönliche Lernschwerpunkte
• Wünsche und Erwartungen an die Weiterbildung, was die kommunikative, inhaltliche und me-thodisch-didaktische Gestaltung betrifft
• Verhältnis von Arbeitsaufwand und vorhandenen Ressourcen während der Weiterbildung
• Belastbarkeit und Risiken im Verlauf der Weiterbildung
• Einbettung in die Kontexte (v.a. Lebens- und Arbeitskontext)
Die:den Supervisor:in wählt die:der Teilnehmer:in eigenständig. Die Kursleitung ist bei Bedarf bei der Suche behilflich.
Gruppenprozess
Die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit in der Kursgruppe dienen dem Probelernen von Gruppenprozessen und der Erweiterung von Möglichkeiten des eigenen Verhaltens in Gruppen. Ein besonderes Augenmerk gilt biographischen Spiegelphänomenen.
Die Reflexion von Gruppenprozess und Selbsterfahrung ist Teil der Kurskommunikation. Sie wird während der Module u.a. in selbstbeobachtender Triadenarbeit und/oder Reflecting Teams angestoßen.
Zum Abschluss der Weiterbildung, d.h. im Modul 9, realisiert die Gruppe eine halbtägige Abschlussveranstaltung als “Unternehmen der Gesamtgruppe” mit geladenen Gästen (z.B. Fach- und Führungskräfte entsendender Organisationen, Beraterkolleg:innen, Fachreferent:innen). Thema und Form (z.B. Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden) wählt die Gruppe, das Thema muss sich aber mit Coaching, Beratung, Entwicklung und/oder Führung in werteorientierten Organisationen befassen.
Lernbegleitung
Die Teilnehmer:innen bilden Lernbegleitungsgruppen, in denen die Entwicklung des individuellen Lernens besprochen wird (Selbsteinschätzung und Feedback). Jede Lernbegleitungsgruppe wird von einem Mitglied der Kursleitung begleitet. Die Kursleitung bietet durchlaufend individuelle Lernbegleitung an.
Selbststudium
Die Kursleitung stellt Materialien zu den Inhalten der Weiterbildung zur Verfügung. Es besteht die Erwartung, sich mit diesen zu beschäftigen, insbesondere die Module vor- und nachzubereiten
Erfolgreicher Abschluss der Weiterbildung
Die Weiterbildung ist erfolgreich abgeschlossen, wenn
• die zu erbringenden Leistungen in ihrer Gesamtheit erbracht sind
• die:der Lehrcoach die Eignung zur Arbeit als Coach bescheinigt
• die Kursleitung oder Gruppensupervisor:in keinen schwerwiegenden Einwand erhebt
Sollten einzelne Leistungen aufgrund von Krankheit o.a. nicht erbracht werden können, wird die Kursleitung individuell mit der:dem Teilnehmer:in Ersatzleistungen vereinbaren. Mehr als 10% des Gesamtworkloads können jedoch nicht durch Ersatzleistungen erbracht werden.
Im Falle des Eindrucks der Nichteignung der Arbeit als Coach ist es „worst case“, wenn dies erst zum Ende der Weiterbildung und nicht schon während der Weiterbildung auftaucht und frühzeitig an-gegangen/entschieden sein kann.
Modul 1
Kursstart, Systemische Beratung I: Basale Verständnisse (15. bis 18. März 2027)
- Grundlagen systemischen Denkens: die Konstruktion von Wirklichkeit
- Ethik und Haltung systemischer Arbeit
- Grundfertigkeiten systemischer Beratung: Koppelung, Pacing und Leading
- Verständnis der Rolle als Coach in Beratung, Entwicklung, Führung
Abschluss Supervision zum Beginn der Weiterbildung
Hospitation in (mindestens) einem Beratungsprozess
Modul 2
Systemische Beratung II: Basiskönnen für Beratung (18. bis 21. Mai 2027)
- Grundfertigkeiten systemischer Beratung: Moderation, Fragetechnik, Mapping-Methoden
- Gestaltung des Einstiegs in Beratung und des Kontrakts (Dreieckskontrakt)
- Arbeit im Transaktionsfeld harter und weicher Faktoren
- Christliche Spiritualität als Ressource
Beginn eigener Coachingprozesse
Beginn des Lehrcoachings
Beginn der Gruppensupervision und der Intervision
E-Learning-Modul
Modul 3
Systemische Beratung III: Gestaltung von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen (20. bis 23. September 2027)
- Lernen, Entwicklung und Veränderung in volatilen, komplexen, dynamischen Systemen
- Musterbildung, Mustererkennung und Musterunterbrechung
- Grundfertigkeiten systemischer Beratung: Aufstellungsarbeit
- Gestaltung des Beratungsprozesses (Beratungsarchitektur und Beratungsdesign)
Lernprojekt 1 – Projekt- und Moderationsmethoden
- Projektmethoden
- Moderationsmethoden (inkl. Visualisierung)
Sozialräumliches/lebensweltliches Denken // Arbeit mit Landkarten // Erhebung/Analyse soziodemografischer und infrastruktureller Daten // Erhebung/Analyse sozialräumlicher Ressourcen // Erhebung/Analyse subjektiver Raumperspektiven
Modul 4
Beratung von Einzelpersonen, Gruppen und Teams (17. bis 20. Januar 2028)
- Intra- und interpersonelle Dynamiken
- Team-/Gremiencoaching und Team-/Gremienentwicklung
- Führungskräftecoaching
- Möglichkeiten und Grenzen organisationsinterner Beratung
Lernprojekt 2 – Beratung im digitalen Raum
- Erarbeiten beraterischer Spezifika
- Technische Realisation (inkl. Achtsamkeit auf den Datenschutz)
Modul 5
Organisationsentwicklung I: Strategieentwicklung (3. bis 6. April 2028)
- Formen der Organisation (Organisationsdesigns)
- Verfahren der Organisationsanalyse (inkl. Sozialraum)
- Bedeutung der Organisationskultur in Veränderung
- Konzeptionelles Framework für strategische Entwicklung
Teilnahme oder Mitgestaltung einer Großgruppenmoderation
Modul 6
Organisationsentwicklung II: Transformation (19. bis 22. Juni 2028)
- Konzeptionelle Ansätze
- Transformation von Kultur, Personal und Produkten
- Transformation von Strukturen und Prozessen
- Widerstände und Trauer in Transformation
Entwicklungsprojekt im eigenen Arbeitsfeld
Modul 7
Organisationsentwicklung III: Exnovation und Innovation (16. bis 19. Oktober 2028)
- Exnovations- und Innovationsverständnis
- Konzeptionelle Ansätze (u.a. Design Thinking, Effectuation)
- Geschäftsmodell- und Immobilienentwicklung
- Adressatenorientierung und Stakeholder-Kommunikation
Lernprojekt 3 – Arbeit mit Großgruppen
- Dynamik und Moderation von Großgruppen
- Großgruppenformate
Modul 8
Krise und Konflikt begleiten (19. bis 22. Februar 2029)
- Systemisches Verständnis von Krise und Konflikt
- Möglichkeiten und Grenzen der Intervention
- Mediierende Verfahren
- Persönliches Standing in Krisen- und Konfliktsituationen
Späteste Abgabe der Theorie-Praxis-Arbeit am 31. Juli 2029
Modul 9
Abschluss der Weiterbildung (3. bis 6. September 2029)
- Besprechung der Theorie-Praxis-Arbeiten
- Kolloquium
- Abschlussveranstaltung und Zertifikatsübergabe (mit Gästen)
- Auswertung, Fest und Abschied
Spätester Zeitpunkt der Vorlage aller Leistungen 31. Januar 2030
